Vom Hype zur Realität
Im Interview mit der Technischen Rundschau spricht Messeleiterin Sara Bussmann über die Highlights und Fokusthemen der AM Expo – und darüber, wie sich die AM-Branche aus ihrer Sicht entwickelt hat.
Erschienen in der Technischen Rundschau, Ausgabe vom 20. Juni 2025
Autorin: Selina Mathis
Frau Bussmann, vom 9. bis 10. September findet in Luzern die AM Expo statt. Was erwartet die Besuchenden?
Die Besuchenden erwartet eine breite Palette an Inspiration – insbesondere in Bezug auf die additive Serienfertigung. Im Fokus stehen realisierte Anwendungen, die das Potenzial dieser Technologie eindrücklich belegen. Darüber hinaus präsentieren Aussteller entlang der gesamten Wertschöpfungskette Neuheiten zu Materialien und Herstellungsverfahren. Ergänzt wird das Messeerlebnis durch spannende Vorträge sowie zahlreiche Möglichkeiten, bestehende Kontakte zu pflegen und neue zu knüpfen.
Wie hat sich die AM-Branche aus Ihrer Sicht entwickelt, speziell auch in der Schweiz?
Die erste AM Expo fand 2016 mitten im damaligen Hype rund um die additive Fertigung statt. Heute sehen wir eine deutlich gereiftere Branche: Die anfängliche Euphorie ist einem realistischen und fundierten Interesse gewichen. Die additive Fertigung hat sich als ernstzunehmende Fertigungstechnologie etabliert – weit über den Prototypenbau hinaus. Dank verbesserter Materialvielfalt und gestiegener Produktivität ist sie inzwischen fester
Bestandteil der industriellen Serienfertigung. Die Schweiz verfügt über viel Kompetenz in der Additiven Fertigung und über Anbieter entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Welche Themen greift die AM Expo 2025 speziell auf? Was steht besonders im Fokus?
2025 steht unter anderem im Zeichen von Advanced Manufacturing. Dabei geht es um die Frage, wie additive Fertigung dazu beiträgt, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu steigern – etwa durch hybride Fertigungsverfahren oder den Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Weitere Fokusthemen sind die Prozess- und Qualitätskontrolle von additiv gefertigten Bauteilen sowie das Thema Nachhaltigkeit, das auch in der additiven Fertigung zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Was wird das Symposiumsprogramm dieses Jahr bieten?
Wir bieten den Besuchenden auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm an, das unter anderem die bereits genannten Themen behandelt. Ein besonderes Highlight wird die Podiumsdiskussion zum Thema «Evolution – Revolution – Illusion» sein. Dabei möchten wir ein Zwischenfazit ziehen: Wo steht die additive Fertigung knapp zehn Jahre nach der ersten AM Expo? Besuchende können sich aktiv beteiligen und bereits im Vorfeld Fragen einreichen. Darüber hinaus beleuchtet das Symposium konkrete Anwendungen aus dem Maschinenbau, der Robotik und natürlich der Medizintechnik – stets mit dem Fokus auf Praxisrelevanz und industrielle Umsetzbarkeit.
Worauf freuen Sie sich ganz persönlich?
Ich freue mich besonders auf die neugierige, offene Stimmung an der AM Expo. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie Menschen aus unterschiedlichen Branchen hier zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam neue Ideen entwickeln. Mit der AM Expo können wir genau das erreichen, indem wir die richtigen Menschen zusammenbringen.